Die Geschichte der Genossenkorporation Buochs
Die Entstehung der Genossenkorporation Buochs ist im Jahre 1348 urkundlich nachgewiesen. Das Urteil eines Schiedsgerichtes
brachte die Aufteilung der damaligen Grossmark Buochs in eine östliche Hälfte Beckenried und Emmetten und eine westliche Hälfte
Buochs und Ennetbürgen.
Zwischen 1378 und 1399 nahmen die Dorfleute von Buochs und die Bergleute am Bürgen eine weitere Ausscheidung ihres Gemeinlandes vor, behielten aber Pflanzland und Allmend weiterhin gemeinsam.
Erst mit der Französischen Revolution und der in Nidwalden einziehenden Helvetik wurde das alte System, der Genossen und Beisässen, ausser Kraft gesetzt.
1850 mit der Übertragung der öffentlichen Aufgaben an die Einwohnergemeinden wurde den Genossenkorporationen auch sämtliche öffentliche Rechte genommen. Waren die Korporationen bis anhin öffentlich-rechtliche Körperschaften, gelten sie heute als juristische Person des kantonalen Rechts.
Das erste Grundgesetz datiert aus dem Jahre 1909. Darin sind der Aufbau und die Verwaltung der Genossenkorporation geregelt.
1910 wurde der Grundbesitz der Dorfleute von Buochs und der Bergleute am Bürgen aufgeteilt und die selbständigen Korporationen Buochs und Ennetbürgen gegründet.
Trotz Einführung des Frauenstimmrechts 1972 auf Bundesebene brauchte es in Nidwalden weitere 20 Jahre bis an der Korporations-Landsgemeinde von 1992 das Korporationsrecht für die Frauen anerkannt wurde.
Dies gab den Anstoss zum neuen Korporationsgrundgesetz vom 26. April 1992, welches bis heute Gültigkeit hat.
Im Juni 2018 hat das Bundesgerichts die unterschiedliche Regelung für die Weitergabe des Korporationsbürgerrechts bei Frauen als diskriminierend beurteilt. Nun können sich potenzielle Neuberechtigte rückwirkend melden.
Die 19 Genossengeschlechter von Buochs
Achermann |
(erste Erwähnung 1326) |
Barmettler |
seit 1636 (in Altzellen 1408 erwähnt) |
Baumgartner |
seit 1643 (von auswärts zugezogen) |
Bucher |
seit 1665 (von Kerns zugezogen) |
Christen |
seit 1600 (in Altzellen 1433 erwähnt) |
Ettlin |
seit 1782 (in Ennetbürgen sesshaft seit 1642) |
Frank |
(erste Erwähnung 1538) |
Gabriel |
seit 1613 (von auswärts zugezogen) |
Hug |
seit 1623 (von auswärts zugezogen) |
Huser |
seit 1752 (in Ennetbürgen sesshaft seit 1631) |
Niederberger |
seit 1711 (in Dallenwil schon 1501 als Bürger erwähnt) |
Odermatt |
seit 1600 (in Dallenwil schon 1400 als Bürger erwähnt) |
Risi |
seit 1402 (von auswärts zugezogen) |
Scheuber |
seit 1660 (in Wolfenschiessen sesshaft seit 1396) |
Stulz |
(erste Erwähnung 1415) |
von Büren |
seit 1515 (in Büren sesshaft seit 1213) |
von Holzen |
(erste Erwähnung 1500) |
Wyrsch |
(erste Erwähnung in Emmetten 1366) |
Zimmermann |
(erste Erwähnung 1402) |